Empowerment – Die vernachlässigte Zutat für Leadership, persönliche Entwicklung und Erfolg

Views: 70

Historisch

Herrscher Insignien

Insignien sind nicht nur Abzeichen, sondern die Symbole der übertragenen Macht.
Von Gottes Gnaden. Dito Kirche, Papst, Johannes.
Direkte Abfolge.

Hierarchisch von oben nach unten.

Die Berechtigung für etwas, dann aber auch die Ermächtigung zu etwas und von etwas.
Kette, Freimaurer, der Kreis der Eingeweihten.

Übertragung
Das Od, feinstofflich, vom Lehrer auf den Schüler, Initation, die Hand Auflegen.

 

Japan Shinto Shrine

Heute

vorzugsweise im Grünen Mem, das jegliche Hierarchien ablehnt, spielen solche Überlegungen scheinbar keine Rolle mehr.
Der Umstand, dass mir so etwas nicht gefällt heißt aber lange nicht, dass der zugrunde liegende Mechanismus nicht mehr existiert.

Familiensysteme

 

Verkettung der Generationen.
Wenig untersucht, spricht aber einiges dafür, dass nicht nur Schuld und Scham weitergegeben wird, sondern auch deren Gegenteil, nämlich Befähigung übertragen wird.
Wir reduzieren Erkenntnisse, nach denen z.B. Kinder aus reichen Familien, exorbitant höhere Chancen haben selbst erfolg-reich zu werden, gerne auf oberflächliche, sichtbare Faktoren. Aber vielleicht spielt gerade da auch die Übertragung eine Rolle, die eben auch dazu ermächtigt, z.B. Reichtümer an zu häufen – und sie damit andern „weg zu nehmen“ oder sie für sich arbeiten zu lassen und sie letztendlich aus zu beuten.

psychologisch:

In Beziehungen: man/frau kann den Standpunkt einnehmen, dass der andere in der Lichtung auftaucht -und sich entfaltet- die ich ihr zur Verfügung stelle. Das klingt abstrakt, passiert jedoch immer und meist ohne bewusste Kontrolle. Zu- und Abneigung spielen da eine Rolle, die Frage ob ich den anderen in seiner Größe – seinem Potential wahrnehme oder in seinen Bedingtheiten und Fehlern und natürlich wie groß ich diese Lichtung gestalten kann, ohne es als Konkurrenz / Bedrohung zu erfahren bzw. was ich dem anderern an Wachstum zutraue.

Vulgo: ob ich an jemanden glaube oder eher zweifle.

Das ist relativ gut untersucht. Psychologisch nehme ich mich im Du wahr und erkenne mich. da spielt es wohl eine entscheidende Rolle bei dem, was ich wahrnehme, wie mich mein gegenüber sieht.

Leadership

mit dem letzten Absatz sind wir mitten drin. Empowerment findet also immer dann statt, wenn eine Führungskraft ihren Mitarbeitern eine Lichtung zur Entfaltung zur Verfügung stellt und den anderen in seinem Potential sieht und im Laufe des Prozesses bestätigt -gerade auch bei Rückschlägen und Pannen- und auf dem Weg zur Entfaltung unterstützt. Dies geschieht nicht, indem sie ihm sagt, was er zu tun oder zu machen hat oder Lösungswege vorgibt.  Wenn man das Prinzip von Empowerment verstanden hat, merkt man sofort, dass durch solcherart wohlgemeinte „Hilfe“ das Gegenteil passiert. Eltern, Lehrer, Führungskräfte sind oftmals hochgradig  ent-mächtigend.

 

Last: Wodurch werden heute eigentlich Leader ermächtigt?

Sicherlich durch Beweis von Wissen und institutionalisierte Zertifizierungen. Dadurch qualifiziert man sich sozusagen für die Thronfolge. Es ist nur wenig beruhigend, dass dieses System heute genauso wenig mit echter Qualifizierung für Leadership zu tun hat wie früher z.B. durch Geburt erworbene Thronfolge. Die eigentliche Ermächtigung erfolgt dann durch die klassische Beförderung, also das Einsetzten auf eine bestimmte Position, früher der Thron, von der aus per se macht ausgeübt werden kann. Szepter und Apfel, die insignien der Macht sind durch S Klasse und Zeichnungsrahmen/Spesenkonto ersetzt worden. Das ist wenig neues und auch nur wenig inspirierend.

Es scheint aber im Grünen Mem eine Besonderheit zu geben, die einen Blick wert ist:

Die eigentliche Übertragung, die früher von oben nach unten stattgefunden hat, verläuft jetzt zusätzlich horizontal: die Gruppe überträgt dem Leader die Ermächtigung zum Führen.

Wo das nicht der Fall ist, reichen Chefsessel und Insignien nicht aus, der Versuch zu Führen bleibt immer ein Kampf mit hohen Reibungsverlusten. Oft zu sehen, wenn aus bestehenden Teams einer in eine Führungsposition gehoben wird und vergisst, sich die Ermächtigung der Gruppe zu holen. Das Team gestaltet hier sozusagen die Führung selber oder boykottiert sie.

Leader sind hier aber nicht auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.

Sie haben immer die Möglichkeit -und sollten dies auch tun- andere in ihre Vision von Zukunft und dem, was zu geschehen hat, damit sie wahr wird, zu gewinnen.
Von da aus ist es meist ein Leichtes sich auch die Ermächtigung zu holen.

Die Ermächtigung der Gruppe ist im Gegensatz zu ihrem historischen Pendant nicht auf Lebenszeit übertragen.
Sie muss erneuert werden, wenn z.B. neue Mitglieder zu der Gruppe kommen, eine neue Vision von Zukunft auftaucht und umgesetzt werden soll, oder wenn sich das Organisationsgefüge/System verändert oder auch einen schweren Schlag bekommt wie z.B. bei Krisen.